Dienstag, 15. Juli 2008

Die Rückseite der Medaille: Diagnose Innenmeniscusriss & latente Tibiagonathrose Grad II im linken Knie

Jede Medaille hat für gewöhnlich zwei Seiten, so auch meine... Was mit einer ordentlichen Blutgrätsche einst im Fußball begann, machte sich - wohl als Folge des immens hohen Laufpensums im Jahr 2007 - dann irgendwann Ende November bemerkbar. Mein "Anno dazumal" gerissener Meniscus im linken Knie verursachte einen üblen Druckschmerz, der in der Regel beim Nicht-Laufen dauerhaft anhielt, während des Laufens nur ab und an zu spüren war. Faktisch bin ich den ganzen Dezember mit dem Wissen gelaufen, dass etwas geschehen muss, so die Schmerzen nicht doch meine Gebete erhören und sich dorthin aufmachen, wo "der Pfeffer wächst". Gedanklich wollte ich mich viel lieber mit meinem nächsten Marathonlauf beschäftigen als mit dem, was sich als immer unausweihclicher herausstellte: Eine Athroskopie des linken Knies!!!

Am 03.01.2008 kam ich unters Messer. Ich nahm mir fest vor, alsbald wieder fit zu sein. Die Tortur kannte ich bereits vom rechten Knie, das zwei Jahre zuvor, am 15.12.2005 ebenfalls athroskopiert wurde. Ich erkundigte mich vielerorts nach optimalen Bedingugen für die Rehabilitations- und Aufbauphase und beschloss diese im ambulanten Rehazentrum SPOREG in Offenbach durchzuführen. Immerhin absolvierten dort bereits hunderte Fußballbundesliga-Profis ihre Reha, da sollte mein Knie wohl keine größeren Probleme bereiten.

Recht schnell nach der OP konnte ich mich schon wieder gut bewegen. Drei Reha-Einheiten in der Woche und zusätzlich Strom-Therapie ließen die Schwellung abklingen, der Bewegungsradius erhöhte sich stetig. Bald war Spinning auf dem Rad kein Problem und nach 12 Tage konnte ich vorsichtig losjoggen...

Im Nachhinein muss ich mir eingestehen, bin ich es etwas zu forsch angegangen. Nach den ersten 6 Läufen, spürte ich plötzlich mein Knie wieder. Ich pausierte 2 Tage und ging in der folgenden Woche lediglich Schwimmen... Danach ging es meinem Knie besser. Bald wusste ich nicht mehr, welches der beiden Knie als letztes operiert worden war...


Zum Schluss eine treffende Sentenz von einem, der es - seinem Buchtitel zu Folge - wissen muss. Haruki Marukami berichtet in seinem meisterlichen Werk "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" von einem Läufer, der als Ritual bei einem Langstreckenlauf gebetsmühlenartig immer wieder den Satz
"Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist eine Option" (ebd, S. 8)
herunterspult... Dem stimme ich wortlos zu!

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