Samstag, 30. August 2008

Gipsarm-Illustrationen "diversi"

Diagnose: Starke Quetschung der Epiphysenfuge am linken Handgelenk!

... Ein Sprichwort sagt "Es gibt zwei Sorten von Radfahrern, die, die noch nie gestürzt sind, und die, die es schon hinter sich haben!" Ich gehöre nun also zu Letzteren!!!

In der Ambulanz der Städtischen Kliniken zu Offenbach angekommen, nahmen die Dinge ihren Lauf. So konnte irgendwann ein "DRF" (Distal radius fracture), also der Bruch des unteren Anteils der Speiche wie auch eine Kahnbeinfraktur via Röntgenuntersuchung ausgeschlossen werden, aber aussichtsreicher machte diese Info meine Lage auch nicht wirklich. Denn schon im folgenden Satz erfuhr ich von der mich untersuchenden Dame, dass eine Starke Quetschung der Epiphysenfuge vorliege! Aha! Hmm... mit der Ergänzung Wachstumsfuge konnte ich dann tatsächlich etwas anfangen (Dunkel erinnerte ich an meine Examensprüfung in Sportmedizin!).
Als Epiphysenfuge bezeichnet man die Endstücke der langen Röhrenknochen mit Wachstumszone, von der das Knochenwachstum ausgeht. In Folge der sturzbedingten Kompression und Einstauchung resultierten die starken Schmerzen im linken Handgelenk. In meinem Kopf lauerte die ganze Zeit schon eine Frage, die nun herauszuplatzen drohte: "Kann ich am Sonntag starten???" ... Leider blieb mir die Frage im Hals stecken, beantwortete sich dennoch auf ungeliebte Art und Weise jäh, als ich diese Worte hörte: "Der Kollege hier legt ihnen jetzt gleich eine Gipsschiene an, die sie mindestens eine Woche tragen müssen, da das Röntgenbild eindeutig eine nicht zu unterschätzende Verletzung der Epiphysenfuge zeigt!" BAUTZ!!!
Jetzt half nur noch Galgenhumor... Als der junge Mann den Gips ins Wasser tauchte, dachte ich nur... ... gleich gefolgt von Gedanken wie "Kann man den Gips villeicht so konstruieren, dass er meinen Armzug beim Kraulen optimiert???"

Den Fremdkörper an mir tragend, wusste ich beim Verlassen der schulmedizinischen Heilanstalt, dass der Gedanke an einen Ligastart am Wochenende in die Kategorie "unrealisitsch" abgerutscht war! Da stand dann wieder einmal mehr fest: LIFE'S A BITCH (oder auch ein übersehenes Straßenschild!!!)

Abschließend formuliere ich die positive Wendung, die ich als lehrreiche Erkenntnis aus meinem folgenreichen Sturz mit dem Rad gewinne: "LAUFEN mit Gips" ist bestimmt ein interresanter Sport! Alle - mein sportliches Leben beeinflussende - Zeichen deuten wohl auf ein an der Disziplin LAUFEN orientiertes Marathontraining hin. (zumindest in zeitnaher Zukunft)... Vielleicht soll das halt so sein!!! Etwas flach und gewollt salopp könnte man es so ausdrücken: "LAUFEN ohne Gips, GEIL! LAUFEN mit Gips... Richtisch GEIL!!!"Auf die - dem menschlichen Wesen - natürlichste Bewegungsform aller drei triathletischen Teildisziplinen reduziert, grinst der "laufende" Nerd in mir und denkt sich:

"LAUFEN... Und das ist auch verdammt gut so!!!"

Freitag, 29. August 2008

LEBEN! - oder wie mir es mir wieder mal einen Haken schlug!!!

Hier eine neue Folge der Real-life-Soap: Mein Leben - oder: Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt (Folge 80673)...

Da schließt man im Kopf gerade alle Planungen bezüglich der nächsten Trainingswochen ab, genießt die geschaffenen Trainingsstrukturen im Geiste, hofft auf gutes Gelingen, schwingt sich begeistert aufs Rad für ein ordentliches Bike/Run-Koppeltraining... UND DONNERT NACH ETWA DREI KILOMERTERN MIT 40KM/H "VOLL KARACHO" IN EIN GEFAHRENSONDERZEICHEN AKA STRAßENSCHILD MIT DER AUFSCHRIFT "VORSICHT ROLLSPLITT"!!! Das Ding hatte da einfach nichts zu suchen! Diese Anklage - des ersten Schocks - brachte mir nun aber auch nichts mehr. AUTSCH!!!

Nach Sondierung der Schäden, setzte ich mein Training "selbstredend" (grrr!) fort... Die 35km auf dem Rad und 12km auf der Laufstrecke waren durchaus machbar. Mit Schock läuft es sich anscheinend gut!
Sehr wohl hatte ich bemerkt, dass ich zwar, außer am Hüftknochen von großartigen Hautabschürfungen verschont geblieben war, aber meine linke Hand beim Sturz so ziemlich alles abfedern musste... Dementsprechend spürte ich unwiederruflich die Stauchung im Handgelenk!!! Dem Rad ging es den Umständen entsprechend gut. Außer dem - wieder positionbarem - verbogenen rechten Bremsgriff, blieb die "Mühle" unversehrt. Meine Brille jedoch war ordentlich verbeult, mein Helm irreparabel gebrochen... Damit war mir auch endlich klar, wofür die Helmpflicht eigentlich da ist! Mein Kopf war wohl das Körperteil, das kurz nach meiner Hand Bekanntschaft mir dem harten Straßenasphalt gemacht hatte. AUTSCH, again!!!
Erst am nächsten Morgen schmerzte auch der Rumpf, der Nacken und vor allem: die Hand!!!
Den Ligastart am Wochende im Kopf habend, organisierte ich den Tag so, dass ich in meiner Mittagspause eine letzte 1500m-Schwimmeinheit einbaute. Dies sollte mir letztlich auch zeigen, ob dies für die Hand ein Problem darstellen würde... Es ging!
Nichts desto trotz nahmen die Schmerzen nicht ab, sondern verschlimmerten sich im Laufe des Tages! Das - ungeliebte bis verfluchte - Wort "KRANKENHAUS" ging mir nicht aus dem Sinn, ergänzt durch ein Spektrum an Assoziationen von "RÖNTGEN" bis "FRAKTUR"! Ich horschte erneut in mich hinein und bemerkte, dass der - sonst immer wieder mal sich gerne zu Wort meldende - Hypochonder in mir tief und fest schlief... Die Sache war also ernst!!! Pfui!!!

... to be continued

Donnerstag, 28. August 2008

8-Wochen-Trainingsplan für den Frankfurt Marathon ausgetüffelt!!!

Der Trainingsplan für die Mission DRESDNER KLEINWORT FRANKFURT MARATHON am 26.10.2008 steht! Mit vielen Überlgegungen im Vorfeld bedacht (welche Umfänge, wie viel Laufen, wie baue ich das Radfahren und schwimmen ein, usw.???) und in einer abendlich bis nächtlichen Aktion in den PC gehämmert, erweist sich dieser Plan als ein Achtwöchiges Konstrukt aus zwei 4-Wochenblöcken. Je drei sich steigernden Belastungswochen folgt eine Entlastungs- bzw. "die Wettkmpafwoche". Freitag bleibt mein obligatorischer "Day Off" mit keinem bzw. nur regenretivem, koordinativem oder stabilisierendem Training. Grob überschlagen finden im Wochendurchschnitt 4-5 Laufeinheiten statt, ergänzt durch eine Schwimm- und eine Radeinheit (teilweise als Koppeltraining direkt nach dem Laufen) plus eine Koordinations- und zwei Stabilisationseinheiten. Die beiden 4-Wochenblöcke unterscheiden sich jedoch in ihrer Ausrichtung. Als unabdingbare Schlüsseleinheiten im ersten Block schlagen ein von Woche zu Woche anspruchsvolleres Lauf-Intervalltraining (5 x 2000m in je unter 8min, 6 x 2000m in je unter 8min & 5 x 3000m in je unter 12min) und ein Koppeltrainining (z.B. Laufen: 20-21km in 5:20-5:30min/km); im Anschluss Rad: ca. 60km in 2h) zu Buche. Im zweiten Block finden als Kerneinheiten jede Woche mindestens ein Tempolauf (u.a. 15km in 61:30min), progressive NegativSPLITläufe jeweils bis hin zum angestrebten Marathontempo statt (CRESCENDO, I Love you!!!) und ein langer Lauf (bis 35km in 03:10h) statt. Die bereits angesprochenen Testwettkämpfe sind in den Trainigplan sinnvoll eingebaut. Die Laufveranstaltungen gelten als Tempoläufe und dienen der Ausformung der angedachten Tempohärte. Da würde ich lügen, erhoffte ich mir nicht bestimmte Bestzeiten, die als beruhigendes Element im Hinblick auf die Marschroute für meinen zweiten Frankfurt Marathon fungieren sollen. Genaue Zahlen lasse ich hier jetzt unbeantwortet... Die Ergebnisse, die Tagesform und dieser Blog verraten im rechten Moment, wie es galaufen sein wird!!! We will see... "I AM PREPARED TO JAM!!!"

Ich schließe mit den motivierenden Worten des Meisters der Marathondistanz, der in einem - sehr lesenswerten - Interview begeisternde Sätze bezüglich seines Trainings fallen ließ! Also sprach HAILE GEBRSELASSIE:


"... mein wirkliches Geheimnis, oder Talent, ist, dass ich sehr gerne schwitze - auch im übertragenenen Sinn. Das heißt, ich arbeite und trainiere gern so hart, dass es alles fordert, was ich habe. Viele tun das nicht gern, die versuchen nur, pflichtgemäß ihr zugeteiltes Pesnum zu erledigen. Aber gerade, indem ich mir alles abverlange, bin ich glücklich. Jeden Tag aufs Neue. Das ist der selbe Gedanke wie: STECKE DIR TÄGLICH EIN ZIEL, EIN HOHES ZIEL, DEM DU DICH VÖLLIG VERSCHREIBEN MUSST. WISSE, DASS DU ALLES SCHAFFEN KANNST; WENN DU NUR WILLST. BESIEGE DICH SELBST, ÜBERRASCHE DICH SELBST, IN DEM DU ERKUNDEST, WIE WEIT DU GEHEN KANNST. UND ES GEHT IMMER WEITER!!!" (in: Trilife-Magazin 04/08, S. 22)
Wer einmal einen Marathon gelaufen ist, hat ein Gespür dafür, was dieser Mensch neben seinen - unter Umständen optimalen - physiologischen Voraussetzungen im Training für seinen Weltrekord im September 2008 beim Berlin Marathon geschufftet haben muss. Falsch gemacht hat er jedenfalls nicht viel, die Zeit von 02:04:26h trohnt jedenfalls über Allem!!! Motivation ist dies allemal...

Ich kann mich nur wiederholen, einfach "Hailig"! AMEN!!!

Mittwoch, 27. August 2008

Nach dem Saisonhöhepunkt kommt das Saisonfinale!!!

Als Saisonfinale "gönne" ich mir den Frankfurt Marathon! Ein Jahr nach meinem Marathon-Debut meine ich, existiert da noch eine offene - und ziemlich genau 3:17min kleine - Rechnung mit dieser Distanz. Ein 8-wöchiger Trainigsplan soll mich in Richtung Saisonfinale bringen und mir in der Folge eine neue Marathon-Bestzeit bescheren. Ohne nun zu detailliert (folgt bestimmt in einem späteren Post!) auf den Trainingsplan einzugehen, seien an dieser Stelle die Karten für den sportlichen Wettkampf-Herbst 2008 mal auf den Tisch gelegt. Kurzum, die restlichen geplanten Schindereien in Sachen Wettkampfausdauersport:

31.08.2008: Ligarennen 1. hesssiche Triathlon Liga / Viernheim Triathlon (S: 1,5km / R: 45km / L: 10km)

07.09.2008: Ligarennen 1. hesssiche Triathlon Liga / Griesheimer Shorttrack (2 Wettkämpfe > 1. Swim (250m) & Run (2km); 2. Supersprint (S: 250m / R: 8km mit Windschattenfahren / L: 2km)

21.09.2008: Spessart Challenge Bad Orb: 10km Stadtlauf

22.09.2008: Hugenottenlauf/ Neu-Isenburg (Halbmarathon)

12.10.2008: Offenbacher Allessa-Chemie-Mainuferlauf (Halbmarathon)

26.10.2008: FRANKFURT MARATHON


Dienstag, 26. August 2008

Erneute Starts in der 1. HESSISCHEN TRIATHLON LIGA

Auch die Ligarennen 3 und 4 mit mir!!!

Am kommenden Wochenende starte ich am 31.08. als Teil des Triathlon-Teams "Spessart Challenge" von meinem Heimatverein TV Bad Orb über die olympische Distanz (S: 1,5km / R: 45km / L: 10) beim dritten Saisonrennen der ersten hessischen Triathlon Liga. Der Viernheim-Triathlon gilt gemeinhin als der anspruchvollste hessische Triathlon über die olympische Distanz. Die Radstrecke soll es enorm in sich haben (Steigungen bis 15%, grrr!!!). Bis es weh tut... I will see!!!

Beim letzten Ligarennen der Saison unterstütze ich das Team ebenfalls. In Griesheim steht am 07.09.2008 der "Shorttrack" auf dem Programm. Das besondere an dieser Veranstaltung ist, dass es zwei Wertungen gibt. Zunächst findet ein Swim (250m) & Run (2km) statt. Danach folgt eine Supersprint-Distanz (S: 250m / R: 8km mit Windschattenfahren / L: 2km). Geschwommen wird bei dieser Sprint-Veranstaltung im 50m-Schwimmbecken, das Tragen von Neoprenanzügen ist untersagt. Dem Laien sei zu dem erklärend gesagt, dass auf acht 50m-Bahnen alle ca. 80 Athleten einer Liga, also je 10 auf einer Bahn, "gleichzeitig" starten. Diese "Hetze" und das "Gehacke" im Pool brauche ich wie einen "Kropf am Hals", aber was soll's!!!

Rennberichte folgen!!!

Montag, 25. August 2008

Regeneration! Wie funktioniert das???

Was kommt nach dem Saisonhöhepunkt? Logo, das Saisonfinale! Aber dazu in einem baldigen Post genaueres...
Für den Moment bleibt festzuhalten, dass ich mich in der dritten von drei - ohne konkreten Trainigsplan strukturierten - Wochen nach dem Ironman Germany 70.3 befinde. In dieser Zeit standen regeneratives Training nach Lust und Laune und auch mal zwei Tage gänzlich ohne körperliche Belastung auf dem Programm (hört sich doch nach Plan an, grrr!?). Das Tempo spielte mal keine Rolle, zumindest nicht so eine große! ;-)
Zu meinen Regenationswochen gehört, so habe ich festgestellt, vor allem der Faktor lustvolles Training, will sagen, ungeliebte Disziplinen werden mal weggelassen, dafür Favorisiertes leidenschaftlich in den Fokus gerückt. Als Formel lautet dies in meinem Falle: Kaum bis gar nicht Schwimmen, ab und an mal aufs Rad... Aber gedankenverloren und locker bis zügiges Laufen, Laufen, Laufen, I love it!!!
"Regeneration ist gegeben, wenn es den Athleten nach mehr Tempo durstet", hab ich neulich in der einschlägigen Fachliteratur gelesen. Das passt mir in den Kram! Morgen gehts - so meine Stimmung - zum ersten Mal wieder für ein kleines Lauf-Intervall (5km Einlaufen, 3 x 1600m in je 6:00min, 5km Auslaufen) auf die Bahn... Danach gibts die nächsten Infos bezüglich der nächsten Wochen!!! Stay tuned...

Sonntag, 24. August 2008

For those, who like to read about running... Lesetipp!!!

Hier mal ein Tipp für Leseratten, die dem Geheimnis des Laufens auf die Spur kommen wollen. Der Autor des grandiosen Werkes "Lauf-Psychologie" Andreas Marlovits spricht im Runners Magazin 09/2008 in einem Interview mit dem vielversprechenden Titel "Laufen ist wie ein wach erlebter Traum" von den Vorgängen in den Köpfen der Läufer während ihrer täglichen Exerzitien. Wem die Anschaffung des oben erwänten Buches zu teuer, zu abwägig oder schlicht thematisch zu absurd ist, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt, da er auf adäquate Weise das Aufregende, Spannende und Geheimnisvolle des Laufens in den Mittelpunkt der Betrachung rückt. Ohne inhaltlich großartig vorwegzugreifen, lasse ich an dieser Stelle ein - mir ins Auge gestochenes - Zitat fallen:
"Laufen reguliert ein Zuviel und ein Zuwenig, es klammert extreme Lebensverhältnisse auf beiden Seiten ein. Das ist das Faszinierende am Laufen Der gleichmäßige Rhythmus kann mich nach einem stressigen Tag herunterbringen. Empfindet man das Leben dagegen gerade besonders schwer, stagnierend oder deprimierend, spürt man durch das Laufen, dass es vorangeht, dass man belebt und befreit wird." (in Runners Magazin 09/08, S. 62)
Die hier angesprochenen und sich im Grunde auf den gegenüberliegenden Seiten eines Spektrums befindlichen Faktoren, die ihre Wirkung beim Laufen auf den Menschen ausüben können, sind ein Teil von Marlovits Forschungen. Alles in Allem: Eine sehr zu empfehlende Lektüre und ein Appetizer par Exellence für den nächsten Lauf... Check it out!!!

Dienstag, 19. August 2008

FRODO DID IT!!!

JAN FRODENO gewinnt Gold auf der olympischen Distanz im Triathlon!!!
KNALLER!!!

Montag, 18. August 2008

OLYMPIC MOMENTS DELUXE!!!

Hier mal meine 3 olypmpischen Momente vom Wochenende!!!
Platz 3:
Die Frage zum Sonntag: Wie locker kann ein Mensch eigentlich wirken, wenn er gerade dabei ist, den 100m-Sprint-Weltrekord zu brechen!? In der Presse hieß es passend:

"Usain Bolt zündete am ersten olympischen Medaillentag der Leichtathleten einen China-Kracher, der rund um den Erdball zu hören war. 9,69 Sekunden – ein Fabel-Weltrekord mit sichtbar angezogener Handbremse. Schon nach 65 Metern breitete der 21-jährige Gold-Bold im Gefühl des sicheren Sieges die Arme aus, nahm nach 90 Metern die Knie hoch und trudelte jubilierend über die Ziellinie." (Quelle: Münsterland Presse)

Bleibt die Frage: Was passiert, wenn dieser Junge dann mal bis zur Finishline durchsprintet? Irgendwann tut er's...We will see!

Platz 2:
Kleine Tempotrainingseinheit für den Berlin Marathon im September von Gottvater himself - also known as Marathonweltrekordinhaber - Haile Gebrselassie. Schon frech, diese Trainingseinheit über 10000m auf der Bahn bei Olympia zu absolvieren. Die Bahn gehört seit den Spielen von Athen anderen äthiopischen Größen. Damals hatte Gebrselassie seinen Landsleuten ob deren Schnelligkeit - auf der für ihn schon damals einfach zu kurzen Strecke von 25 Stadionrunden - drei Runden vor Schluss das Zeichen "Bahn frei!" gegeben. Dieses Zeichen gilt seither als die von Gebrselassie initiierte Machtübergabe auf der 10000m-Distanz. Kenenisa Bekele sicherte sich so erstmals olympisches Gold auf der einstigen Paradestrecke Gebrselassies. Das dieser in diesem Jahr in Peking die 10000m laufen würde, damit hatte zunächst kein Mensch gerechnet. Aber wenn es sich einer erlauben kann, ohne große Medaillenambitionen einen olympischen Wettkampf als "kleinen" Testlauf für "Größeres" zu nutzen, dann Großmeister Haile!!! Und mit der Ansage, sich die noch fehlende Marathon-Goldmedaille 2012 in London zu ergattern, hat er vollends meine Begeisterung geerntet. There is a Masterplan!!! Der Verzicht auf den olympischen Marathon zu Gunsten des Angriffs auf seinen eigenen Weltrekord mit der Ansage unter 02:04h laufen zu wollen, hatte mich erst etwas enttäuscht. Dachte ich doch zunächst, ihm sei die Prämie für den Weltrekord mehr wert, als das olympische Marathon-Gold, um das er in Peking auf Grund der klimatisch schlechten Bedingungen erst gar nicht kämpft. Aber wenn er in London tatsächlich angreift, bleibt er weiterhin "HAILIG"... Sowieso, der kann machen, was er will: Übermensch!!! Toi Toi Toi, auf welcher Stecke auch immer.

Platz 1:
Mit meilenweitem Abstand "my favorite olympic moment": Britta Steffen, die wie der Phönix aus der Asche die Ehre der Deutschen Schwimmer rettet! Mehr noch, irgendwie rettet sie sich selbst, ihr angekratztes Nervenkostüm und krault sich letztlich unfassbar grandios in die Herzen der Nation.
Was brauchen wir einen Micheal Phelps, haben wir doch eine - vor ihrem Rennen am Rande der Selbstzweifel rotierende - Schwimmerin, die im richtigen Moment genau das erreicht, woran sie kaum selbst noch geglaubt hat!!! Britta, bei dem heulkrampfanfallartigem Interview hast du wahrscheinlich millionenfach Gänsehaut auf den Körpern von uns Deutschen produziert... Als du und Franzi van Almsick dann auch euren - von den Erwartunghaltungen einer ganzen Nation gebeutelten Seelen - freien Lauf gelassen habt und euch heulend-jauchzend in den Armen lagt, großartig!!! Ich muss schon sagen, so etwas kann kein Drehbuchautor erfinden! Kurzum: Das ist Olympia!!! Ganz großer Sport!!! Einfach toll!!!

Am Rande zum hier eigentlich gehypten Sport: Meine heimliche Triathlon-Medaillenhoffnung bei den Frauen, Ricarda Lisk, erreichte einen passablen 13. Platz auf der olympischen Distanz!!! Schade...

Ausblick: Morgen früh um 04:00h wird es dann aber wirklich ernst, wenn die deutschen Athleten mit dem Weltmeister von 2007, Daniel Unger, Jan Frodeno und Christian Prochnow den Angriff auf die Medaillenränge starten!!! In disem Sinne: "Ungerman", do it!!!

Samstag, 16. August 2008

"Wo fing es an? Was ist passiert? Was hat mich bloß so motiviert?" - Aus dem Tagebuch des Eisenmännleins

Sechs Tage sind vergangen seit ich nach 05:16:35h die Finishline des IRONMAN GERMANY 70.3 vor dem Wiesbadener Kurhaus überquert habe. Genug Zeit, um den Tag an dieser Stelle Revue passieren zu lassen. Frei nach einem großen Songtext, könnte man sich im Hinlbick auf die Geschehnisse des Tages fragen "Wo fing es an? Was ist passiert? Was hat mich bloß so motiviert?" (vgl. Die Sterne "Was hat dich bloß so ruiniert?")

Doch wo fängt man zur Beantwortung dieser Fragen an, summiert sich so ein Triathlon bereits bei seiner Vorbereitung zu einem Sammelsorium an Einzelheiten, die alle ihre Bedeutung erlangen, will das Ganze sein Optimum erreichen... Wie ist es dann erst mit den Erlebnissen bei der Durchführung dieses durch "2" geteilten IRONMAN? Wie knüpft man an, will man das Dreigestirn aus Schwimmen, Radfahren und Laufen und das Gefühl, das dabei in einem entsteht, beschreiben? Schafft man es, plausibel nachvollziehbar Worte für das zu finden, was in einem emotional vorgeht, wenn man am Limit laufend das eigene Herz pochen hört, das sich - gepaart mit den Stimmen der vielen Zuschauer - zu einem Rhythmus formiert, mit dem man - im wahrsten Sinne des Wortes - mit muss!?

Wie dem auch sei, ich beginne detailverliebt und der Chronologie folgend mit dem "Hahn", der in Form des Weckers am Morgen des 10. August um 06:00h für mich krähte... Ob dies der Ansatz ist, dem die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen gelingt, sei dahin gestellt. Mit dem ganzen Spektrum meines Tagesablaufes jedoch versuche ich, meine Erlebnisse transparent werden zu lassen, was immerhin die Möglichkeit der Nachvollziehbarkeit erhöht, die tatsächlich emotionale Ebene - in meinen Augen - jedoch nur dem eröffnet, der sich selbst bereits einmal in die Ketten einer vergleichbaren AusdauerLEIDENschaft begeben hat...

An diesem Morgen benötigte der Wecker lediglich ein einizges Klingelgeräusch, um mich in die Senkrechte zu hieven. Mein am Abend zuvor vorbereitetes - und bereits bei meinem ersten Marathon bewährtes - Homemade Müsli (Amaranth, Haferflocken, getrocknete Mango, Feigen) verleibte ich mir ein, während ich mich fertig machte, wozu vor allem eine kalte Dusche gehörte... Ich merkte an diesem Morgen zum ersten Mal das, was ich den Tag über noch mehrere Male im positiven Sinne zu spüren bekam: "KRIBBELN IS A PART OF PASSION!"

Gegen 07:00h kam ich am Schiersteiner Hafen an. Jetzt galt es, meine kleine "To Do-Liste" mit Dingen, die ich bis zum Start noch zu erledigen hatte, abzuarbeiten. Das Spektrum der zu tätigenden Vorhaben reichte von Getränkeflaschen füllen über Sonnencreme auftragen bis hin zu - die Motivation fördernde - Beschriftung meines Unterarms (Text: Top Secret, logo! Zerstört sich während des Wettkampfs eh durch die Mengen an Flüssigkeit, die über einen geschüttet und aus einem austreten!!!)
Gegen 07:45h lief ich mich etwas warm, erledigte die Morgentoilette und quetschte mich in meinen Neoprenanzug! Während dessen gingen die Profis auf die Strecke! Es folgten alle weiblichen Starterinnen! Man konnte förmlich spüren, wie das Gewusel in der Wechselnzone hektischer wurde. An mir merkte ich in dieser Phase an diesem Morgen bereits zum zweiten Male: "KRIBBELN IS A PART OF PASSION!"

Genau um 08:05h wurden alle Athleten der Altersklasse der 30-34jährigen in die Vorstartzone gebeten. Es wirkte sehr beeindruckend auf mich, die 300 Rotkappen meiner Altersklasse auf einem Haufen zu sehen. Es ging nun die steile Rampe hinunter zum Wasser. Dort konnte ich meinen Atem hören, während ich meine Schwimmbrille benäßte und mich ins Wasser begab. Es galt nun etwa 100m bis zur Startlinie zurückzulegen. Fakt ist, ab hier gibt es kein "Zurück" mehr, sondern nur noch ein "Vorwärts", das im Grunde erst in 113km (oder 70.3 Meilen) Entfernung hinter der FINISHLINE endet. Diverse Ordner in Kanus versuchten, die nach vorne drängelnden Athleten zurückzuweisen und die Zeit bis zum Start zu verkünden. Noch 60 Sekunden...
Ich ging in mich, ließ die mir gesetzten Vorgaben (nicht zu schnell losschwimmen, Rhythmus finden, Drängeleien aus dem Weg "gehen"...) durch meine Gedanken wandern... In dem Moment, als ich hörte "10, 9, 8, ..." wusste ich erneut: "KRIBBELN IS A PART OF PASSION!"

Beim Schwimmen geht mir immer das konkrete Zeitgefühl verlsutig. Währendessen weiß ich zumindest nie, ob ich schnell oder langsam bin, geschweige denn, wie lange ich mich überhaupt schon im Wasser befinde. An der Wende schaute ich kurz auf die Uhr und sah, das bereits 17:55min vergangen waren. Kurz vor der Wende hatte das Gedrängel etwas zugenommen, insgesamt hatte ich aber während des gesamten Schwimmens ausreichend Platz, um in meinem Rhythmus zu kraulen. Gegen Ende der Strecke konnte ich die jubelnden Menschen am Schwimmausstieg "verschwommen" hören. Die letzten 100m überholte ich noch einige Mitkonkurrenten, bevor es die steile Rampe hoch zur Wechselzone ging. Diese Strecke legten alle Athleten unter tosendem Applaus zurück. Der Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich mittlerweile 37:50min unterwegs war. Das war minimal mehr als die heimliche Ideal-Marschroute (35-36min), aber allemal o.k.! Ich hatte etwas Schwierigkeiten, mich meines Neoprenanzugs zu entledigen. Auch das Anziehen der Kompressionsstrümpfe war eine zittrig bis unkoordinierte Angelegenheit. Die Helfer im Wechselzelt taten aber ihr Möglichstes, um einen zu unterstützen. Aus dem Wechselzelt raus, ging es zum Rad... Schuhe an und aus der Wechselzone rennen und ab auf die Strecke...

Ich bin sehr froh, dass ich diese - mit 1500 Höhenmetern ausgestattete - Strecke bereits kannte. So wusste ich, was mir bevor stand. Ich hatte mir vorgenommen, meine beste Trainingsleistung (3:20h) um 10, im Idealfall 15min zu unterbieten!!! Also gab ich Gas... Die Strecke war gespickt mit hunderten von Altersklassenathleten, was mächtig motivierend wirkte. Beispielhaft benenne ich jetzt mal die Qual an einem der etlichen Anstiege. Etwa bei Kilometer 15 hat man kurz hinter Kiedrich den ersten 4km-langen Berg zu bewältigen, der einem - gerade vom Schwimmen erholt - gleich das nächste mal den Stecker zieht.
In den kleinen Ortschaften wurde jeder Teilnehmer angefeuert, an den Verpfelgungsstellen rannten die Helfer neben mir her her, um mich zu versorgen, an den Bergen applaudierten die Fans und wir Athleten stachelten uns gegenseitig an, saßen wir doch alle im gleichen - selbst gebuchten - Boot! Ich konnte ordentlich Druck machen und erkannte bald, dass ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas über 31km/h unterwegs war, und das trotz der vielen Höhenmetern.
Die Abfahrten wiederum ließen mich Geschwindigkeiten auf meinem Radcomputer erkennen, die ich so vorher nicht kannte... Als Beispiel hierfür nenne ich mal die 85km/h, die ich auf dem Weg von der "Platte" hinab nach Wiesbaden erreichte. Da wackelt dann aber auch so ziemlich alles, was am Rad dran ist, ICH inklusive... Logisch, was ich da spürte: "KRIBBELN IS A PART OF PASSION!"


Mit ca. 50-60km/h ging es am Ende der Radstrecke durch Wiesbadens Innenstadt... Massive!!! Die Menschenmengen an der Strecke waren nun enorm. Mein Radcomputer blinkte mir von der Anzeige die Zeit 02:57h entgegen! Meine innere Faust ballte sich... 23min schneller als beim besten Trainingstest!!! Die Zeit in der Wechselzone verbuchte ich mit 35sek.! Jetzt kam nur noch das Laufen, worauf ich mich sehr freute! Ich hatte nicht eine Sekunde das Gefühl, das jetzt noch etwas schief gehen könnte. Die beim Radfahren erkämpfte Zeitoptimierung tat ihr Übriges mit meiner Motivation.
Es gab nur ein Problem... Ich musste seit etwa 1,5 Stunden aufs Klo und wusste, dass ich diese Notdurft nicht bis hinter die Ziellinie verschleppen würde können. Also enterte ich die nächstbeste ToiToi-Einrichtung. Dort schien die Zeit, die ich nicht hatte, dann still zu stehen! An dieser Stelle lasse ich die mal die Varianten außen vor, die Triathleten in solchen Misslagen in Erwägung ziehen, um sich ihres Urins bereits auf der Radstrecke zu entledigen...

Es waren drei Schleifen a 7km zu laufen plus 100m als Sahnehäupchen auf der Zielgeraden. Die vielen Menschen auf der Strecke pushten mich ungemein. Jochen, meine Eltern und diverse andere Bekannte potenzierten dieses Gefühl und trieben mich an! Auf der ganzen Halbmarathonstrecke hatte ich lediglich bei ein, zwei Kilometern etwas schwere Beine. Ansonsten lief ich im angestrebten Soll, der da etwa 4:30min/km hieß. Irgendwann fing ich dann doch an, meine finale Wettkampfzeit zu berechnen. Diese konnte ich nicht genau einschätzen, wusste aber dass sie sich in etwa zwischen 05:12 und 05:20h bewegen würde, was weit unter meiner heimlichen Vorgabe lag. Ich versuchte jedoch weiterhin, nur von Kilometer zu Kilometer zu denken. Die Strecke ist jedoch so aufgebaut, dass es zunächst etwa 3,5km leicht bergan, dann jedoch die gleiche Strecke wieder leicht bergab geht. Also sind die letzten 3,5km die, auf denen ich minimale Sekundenverluste des ersten Teilabschnitts wieder weg machte. Ich hatte mir vorgenommen, so ich bis dahin gut durchgekommen sein würde, die letzten 3,5km auf zu machen... Es war wie fliegen! Es machte totalen Spaß. Mehr noch, man könnte man es mit GENUSS beschreiben. Ulrich Pramann hat dies vortrefflich erkannt:

"Genuss ist gewissermaßen die Gymnasialform von Spaß. Spaß haben kann jeder, für den Genuss bedarf es einer gewissen Schulung, einer Verfeinerung des Geschmacks. (Anmerkung jott: I call it Training!!!) Außerdem ist Genuss ein leidender Zustand. Leidend im Sinne von Hingabe." (in: Ulrich Pramann: Kleine Philosophie der Passionen - Radfahren, S. 26)
"Mich hingebend", so würde ich den Zustand betiteln, in dem ich mich auf den letzten Kilometern - im Grunde während aller drei Disziplinen, jedoch gegen Ende zum Greifen spürbar - befand. Und vielleicht noch um den Begriff FREUDE ergänzen, der noch präziser das Unbeschreibliche - also known as GÖTTERFUNKEN - ins Auge fasst.
Als ich in den Zielkanal einbog, auf dem ich noch einen Mitstreiter im Spurt überholte, gestehe ich mir völlig schamlos leicht wässrige Augen ein, so erhaben doch das Gefühl, die Distanz und die wochenlange Vorbereitung hinter mich gebracht zu haben. Mein Name erschien auf der Anzeigetafel. Darunter die Zeit: 05:16:35h!!! Damit lag ich dermaßen im Soll... Diesen faszinierenden Zustand genoss ich hinter der FINISHLINE, ganz allein, denn den IRONMAN GERMANY 70.3 hatte ich für mich selbst bewältigt!!! A little proud überkam es mich wieder und ich wusste: "KRIBBELN IS A PART OF PASSION"

Abschließend werfe ich mal eine der übergeordneten Fragen zum Themenkomplex "Faszination Triathlon" auf. "Kann Triathlon einen Menschen erfüllen???"
Ich will es mal so sagen: Triathlon ist für mich...
"ein integraler Bestandteil von FREUDE, wiewohl für sich allein nicht ausreichend, um dieses allumfassende Gefühl zu erzeugen. Aber als Basis eines gelungenen Tages oft unverzichtbar." (ebd., S. 26)
Und das war er, der härteste halbe Tag meines Lebens, gelungen!!!

Danke TRIATHLON, mich dir hingeben zu dürfen!!! ;-)

Sonntag, 10. August 2008

MISSION COMPLETE: IRONMAN GERMANY 70.3 FINISHER IN 05:16:35h!!!

Für alle, die es wissen wollen: Hier ist der Beweis... Der härteste halbe Tag meines Lebens war genau 5:16:35h lang!!! Damit habe ich meine heimliche Marschroute um etliche Minuten unterboten! Anstrengend war es, ja, aber grandios und jeder Schmerz lohnend! Hier meine Time-Splits im Detail:

SWIM: 37:50min

Wechsel SWIM/BIKE: 4:27min

BIKE: 2:57:21h !!!

Wechsel BIKE/RUN: 0:36sec

RUN: 01:36:56h

TOTAL TIME: 05:16:35

Platz Altersklasse M30: 50

Platz Gesamtwertung: 241

MISSION COMPLETE: HEUTE ZIEHE ICH MAL ETWAS STOLZ
DEN HUT VOR MIR SELBST!!!
Einen ausführlichen Bericht und ein paar aussagekräftige Bilder lasse ich folgen...

Samstag, 9. August 2008

LIVEstream vom "kleinen" EISENMANN!!!

So, alle Vorbereitungen sind getätigt... Jetzt dann doch noch eine kleine Info: Wer LIVE dabei sein möchte, der hat die Möglichkeit über einen Livestream auf www.ironman703.de
Die Übertragung startet um ca. 12h, wenn der erste Mann erwartet wird!

In diesem Sinne: Get on the marks... Ready... GO!!!

Der letzte Vorstart-Post...

Dear Reader...
ich verabschiede ich mich in Richtung Wiesbaden, in dem ich hier schlicht passioniert definniere: "Die Zeit, das Lexikon in 20 Bänden" definiert LEIDENSCHAFT als starken Antrieb und übermäßiges Begehren, das das Fühlen und Handeln eines Menschen unabhängig von vernünfitger Einsicht bestimmt. Die Online-Enzyklopedie "Wikipedia" umschreibt dies wiederum als eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion, die eine intensive Verfolgung von Zielen umfasst."

Rennbericht folgt!!!

Herzlichst,
your PRISONER OF PASSION
j.

Freitag, 8. August 2008

Back from Pasta Party...

"Back from Pasta Party" heißt Sachen packen... oder eher gesagt im PACK-CHAOS versinken! Drei Farben, drei Beutel, eine Menge Utensilien!!!
Die Kohlenhydratmast war lecker, die Unmenge an Athelten faszinierend, mein Daumen zeigt nach oben! Jetzt räume ich noch den ganzen Kram in die Beutel, schaue mal, ob sich im Fernsehen aus BEIJING schon was rührt und sinke hoffentlich bald darauf in einen braven "Sprotlertraum"... Hier aber noch ein paar Eindrücke von der Pasta-Party. Die Favoriten im Interview!


Virginia Berasategui (ESP), Andrea Brede und Wenke Kujala


Faris Al-Sultan & Nils Goerke

PRISONER OF PASSION WEEKEND: LET'S GO...

Jetzt steht es vor der Haustür, das lang ersehnte Wochenende mit dem "härtesten halben Tag" meines Lebens am kommenden Sonntag! Die "kleinen" Eisenmänner, 2700 an der Zahl - jeder einzelne ein Gefangener der eigenen Leidenschaft - versammeln sich in Wiesbaden, um - zum Großteil - jeder nur gegen sich selbst, den inneren Schweinehund und den verfluchten Mann mit dem Hammer anzutreten...

Heute am späten Nachmittag fahre ich nach getaner pädagogischer Arbeitspflicht in die Landeshauptstadt, um die Startunterlagen und die verschiedenen Beutel für die Wechselzonen abzuholen... Danach geht es von 19 bis 21h auf die obligatorische "Pasta-Party", wo sicher auch ein kleines bisschen "Säbelrasseln" bei der Vorstellung der Profi-Athleten zu hören sein wird! Immerhin versammeln sich als nationale Topfavoriten Faris Al-Sultan (IRONMAN Weltmeister 2005), Uwe Widmann und Nils Goerke (3. Platz IRONMAN Germany 70.3 2007) sowie Andrea Brede (2. der IRONMAN Europameisterschaft 2007) und Wenke Kujala (3. der IRONMAN Europameisterschaft 2008). Auf einen Podestplatz spekuliert sicher auch die Offenbacherin Nicole Töpfer (6. Platz IRONMAN CHINA 2008), die ab und an ein paar Bahnen neben mir - ungleich schneller - im Schwimmbecken auf der Rosenhöhe das Wasser umwälzt... Internationale Konkurrenz erhält die deutsche Triathlonspitze vom Vorjahreszweiten, dem Italiener Alessandro Degasperi, der als der Topfavorit auf den Sieg im Männerrennen gilt. Bei den Damen gilt es, die Siegerin von 2007, Virginia Berasategui aus Spanien, zu schlagen.

"Me, myself and I" brauchen nicht zu betonen, dass sich jetzt, gut 48 Stunden vor Rennbeginn, die Phantomschmerzen häufen, ich mich schlapper denn je fühle und ansonsten auch so ziehmlich alles mal kurz hinterfragt wird: War der Trainingsplan optimal? Hab ich zu viel trainiert? Oder doch zu wenig? Stimmt alles mit der Schaltung am Rad? Oder hat da nicht bei der letzten Radausfahrt irgend etwas so komisch geklackert? Wie schnell kann ich hinten raus den Halbmarathon laufen? Da wird doch trotzdem was gehen in Richtung Bestzeit, oder? Was ist auf dem Rad möglich? Einen 30km-Schnitt pro Stunde sollten die Beine schon irgendwie hinkriegen trotz der 1500 Höhenmeter? Was ist mit Unterwasserprügeleien beim Schwimmen? Finde ich einen guten Rhythmus beim Kraulen?

Fragen über Fragen, alle sich im Sprektrum zwischen Übermut, Selbstvertauen, Hypochondrie, Zweifel, Nervosität und Vorfreude bewegend! ... "Quatsch mit Soße", ich bin die Ruhe selbst! Und total heiß auf den IRONMAN GERMANY 70.3!!!

Bereits am Samstag packe ich also ich meine drei Taschen, zerlege das Rad und mache mich auf nach Wiesbaden. Dort werde ich mich nochmal zum letzten lockeren Rollen aufs Rad schwingen, bevor ich meinen Flitzer dann bis 14h in der Wechselzone einchecken muss. Um 15h findet für die deutschsprachigen Athleten die Wettkampfbesprechung statt. Der Rest des Tages wird locker gemacht... essen, viel trinken und entspannen! Und dann darf es auch endlich losgehen!!!

Ich werde so schnell schwimmen, radfahren und laufen wie die "Maschine" es zulässt... Sonntag Morgen 08:30h fällt der Startschuss... Und dann gehts mit allem, was ich hab, Richtung "FINISHLINE", denn...
"Nothing great in the world has ever been accomplished without passion." (G.W. Hegel)
Wer dem ganzen hier beschriebenen Ausdauerwahnsinn mit Skepsis begegnet und meint, all diejenigen, die sich so etwas antun, seien verrückt, dem entgegne ich schmuzenlnd diese gehaltvolle Botschaft:

Wer aber großen Sport mag, dem seien foglende Möglichkeiten eröffnet: Daumen drücken, mental Support, Vodoozauber oder einfach als Zuschauer vorbeischauen!

Letzte Infos gibt es unter: http://www.ironman703.de/deutsch/default.htm

Donnerstag, 7. August 2008

Aus der offiziellen Presse...

Hier der Link zum Vorbericht für das einzige Qualifikationsrennen zur IRONMAN 70.3 WM in CLEARWATER/FLORIDA...

"IRONMAN Germany 70.3: Ring frei für Runde zwei"
http://www.tri-mag.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1639&Itemid=140

Mittwoch, 6. August 2008

Vom "Koppeln" und "Pushen"...

Komme gerade von der letzten kürzeren, dafür knackigen Tempoeinheit zurück! Das Koppeltraining lief sehr gut: 35km Rad in 58min (36km/h) und 5,2km Laufen in 19:50min (3:48min/km) ... Damit bin ich sehr zufrieden, obwohl es eine stramme Sache war mit einer angemessenen Herzfrequenz in Richtung Maximum von 185 gegen Ende! Aber wie Marathonlegende Emil Zatopek bereits erkannte:
"Mach es dir im Training schwer, dann wird es im Wettkampf leichter."
In dieser Hoffnung verbleibe ich nun... Auf alle Fälle dürften die Glykogenspreicher jetzt ziemlich geleert sein... Jetzt heißt es ordentlich auftanken mit Kohlenhydraten!

It's Carboloading-Time!!! In diesem Sinne: Mahlzeit!

Dienstag, 5. August 2008

Die härteste aller 13 Wochen!!!

25 Wochenstunden Training, also die umfangreichste Sportwoche meines Lebens, brachte ich in der Woche vom 23. Juni bis 29. Juni 2008 hinter mich. And here they are... 7 massive Days of "Freiwillige Sportschinderei":

MO 23.06:
RADFAHREN: 150-180min in GA 1, darin 3 Antritte - IST: 02:55h!!!
SCHWIMMEN: 60min, Umfang 2500m
200m Einschwimmen – 4 x 500m Kraul (oberer GA 1 Bereich) – 4 x 50m (25m Kraul Max, 25 locker beliebig), 30sek. Pause – 100m Ausschwimmen - IST: 01:00h

DI 24.06.:
LAUFEN: 100min, 17km > 7,4km Ein- und Auslaufen - Intervalle: 4 x 2000m weniger als 8:00min, 4min bzw. 400m Trabpause - IST: 01:40h!!!
ATHLETIKEINHEIT (Rumpfstabilisation) - IST: 01:01h!!!
Zusätzlich: Lockeres Joggen 5,5km - IST: 31min!!!

MI 25.06.:
ATHLETIK-/KOORDINATIONSEINHEIT (Lauf-ABC & Rumpfstabilisation) - IST: 01:51h!!!
SCHWIMMEN: 120min, Umfang 4000m
600m Einschwimmen – 12 x 100m Brust / Kraul im Wechsel (GA 1), 20sek. Pause – 3 x 100m Beine mit Flossen und Brett, 20sek. Pause – 4 x 300 Kraul (GA 1), 30sek. Pause – 6 x 50m Kraul (15m Max, 35m locker) – 400m Ausschwimmen - IST: 01:41h!!!
LAUFEN: 11km in ca. 5:20min/km) - IST: 56min!!!

DO 26.06.:
KOPPELTRAINING: ca. 240min Rad> 180-190min, Laufen> 50-60min
Rad: 4 x 8min (GA 2), Laufen: 50min (5:20min/km) - IST: 5:10h!!!

FR 27.06.:
DAY OFF bzw. ATHLETIKEINHEIT (Rumpfstabilisation) IST: 45min!!!

SA 28.06.:
LAUFEN: Ein- und Auslaufen ca. 5km, Tempolauf 10km in 44:10min (4:25min/km) - IST: 01:14h!!!
SCHWIMMEN: 60min, Umfang 2200m ggf. als OPEN WATER EINHEIT mit Neoprenanzug > 100m Einschwimmen – 4 x 500m Kraul (oberer GA 1 Bereich) – 100m Ausschwimmen - IST: 55min!!!

SO 29.06.:
RADFAHREN: 240-270min in GA 1, darin 3 Antritte - IST: 4:16h!!!

Liest sich für den Hobbysportler sicherlich brutal, aber an die Umfänge gewöhnt man sich rasch, so man ein Ziel hat... Irgendwann macht's dann sogar auch richtig Spaß!

13 Wochen Schinderei: Das kleine 1 x 1 meines Trainingsplans

Um dem wissbegierigen Leser mal einen Überblick zu liefern, was meine Vorbereitung auf den IRONMAN 70.3/GERMANY im Detail bedeutete, fasse ich einige Aspekte meines 13 Wochen umfassenden Trainingsplans mal zusammen. Der Trainingsplan folgt grundsätzlich betimmten Prinzipien. Er besteht aus drei Belastungsblöcken, die immer von einer Entlastungswoche abgerundet werden, so dass eine Periodisierung beabsichtigt und gewollt ist. Innerhalb einer Trainingswoche gibt es 6 Belastungstage (teilweise mehrere Einheiten am Tag) und einen Ruhetag (Freitag/Day Off). Am Ruhetag findet kein oder nur regeneratives Koordinations-und Stabilisationstraining (Lauf-ABC/Rumpfstabilisation) statt. Die Belastungsblöcke werden dreischrittig gesteigert, von Bealstungswoche 1 bis 3. Diese Steigerung von Belastungsblock zu Belastungsblock bezieht sich sowohl auf Trainingsumfang wie auch auf Traininigsintensität. An die drei Bealstungsblöcke schließt sich die Wettkampfwoche an, in der nur noch getzielt kurze intensive Reize gesetzt werden, die von einem sehr lockeren Training und viel Erholung (2 Day Offs) abgerundet werden. Hier nun die wichtigsten Details:

Gesamtrainigszeit in Std.: 210:35h (ca. 16 Trainingswochensstunden im Durchschnitt)

Absolvierte Trainingseinheiten: 132 (ca. 10 Einheiten pro Woche)

Gemessener Gesamtkalorienverbrauch: 116849 (ca. 9000Kalorien pro Woche)


Gesamtkilometer: 3158,44km

Kilometer der drei Teildisziplinen:

Schwimmen: 80,6km (6,2km im Wochendurchschnitt)

Rad: 2407km (185,5km im Wochendurchschnitt)

Laufen: 668km (ca. 52km im Wochendurchschnitt)

Testwettkämpfe:

- Coca Cola City Lauf (Halbmarathon) in Offenbach, 24.05.2008 > Platz 15

- Kettler Lauf (5km) in Offenach, 07.06.2008 > Platz 2

- Vita Nova Triathlon (Sprintdistanz S: 750m, R: 24km, L: 5km) in Seligenstadt, 15.06.2008 > Platz 55

- Clausthaler Abendtriathlon (olympische Distanz S: 1,5km, R: 40km, L: 10km) in Kassel, 05.07.2008 > Platz 53

- Quelle Challenge: TV BAD ORB - IRONMAN-STAFFEL (Marathon) in Roth, 13.07.2008 > Platz 12

- Hinterland Triathlon (Sprintdistanz S: 600m, R: 24km, L: 6km) in Marburg/Breidenstein, 20.07.2008 > Platz 17

- Edersee Triathlon (Ligarennen 1. Hesssiche Triathlon Liga - olympische Distanz: S: 1,5km, R: 45km, L: 10km) in Waldeck, 26.07.2008 > Platz 59, Mannschaft Platz 8

Jetzt kann sich jeder ein Bild davon machen, was Triathlontraining in meinem Falle bedeutet hat in der Zeit vom 11. Mai bis zum 10. August dieses Jahres... Unter uns: Im Nachhinein erzeugen die absolvierten Trainingsumfänge ein durchaus befriedigendes Gefühl. immerhin befinden sich die ganzen Kilometer und Stunden ja bereits auf der "Haben-Seite"... Ich empfehle jedoch niemandem, solche Rechenspielchen im Vorhinein zu vollführen, das wirkt nur demotivierend...

Samstag, 2. August 2008

Der Countdown läuft: "Welcome to TAPERING"

Mein 13-wöchiger Trainingsplan neigt sich dem Ende. In einer Woche gilt's beim IRONMAN GERMANY 70.3 in Wiesbaden.

Am vergangenen Donnerstag habe ich meine letzte lange Traninigseinheit, ein etwa fünfstündiges Koppeltraining (Rad & Laufen) absolviert, bei der ich nochmal die komplette Ironman 70.3-Radstrecke in ordentlichem Tempo gefahren und 13,5km gelaufen bin.
Jetzt steht die sogenannte "Taperingphase" auf dem Programm. "Tapering" bedetuet Zuspitzung, der letzte Feinschliff sozusagen. Durch gezielte Reize und viel Erholung soll man punktgenau seine Höchstleistung erbringen können. Das ist eine knifflige Sache, hat man sich in den letzten Wochen doch an hohe Trainingsumfänge und -belastungen gewöhnt und fühlt sich bei zu viel trainingsfreier Zeit eher schlapp, als topfit! Wie auch immer...
Die gezielten Trainingsreize werden bei den Einheiten der letzten Trainingswoche kürzere Tempointervalle auf dem Rad (4 x 5min TempoMAX) und ein kurzes, aber kanckiges Koppeltraining (35km Rad in ca. 60min + 5km Tempolauf in 22min) sein... Ansonsten findet nur sehr lockeres Training statt. Hier nun meine letzte Trainingswoche im Detail:

So 03.08.:
120min Rad (4 x 5min TempoMAX)

Mo 04.08.:
LAUFEN: 60min: 12 Kilometer in ca. 5:00 / 5:30min/km (> je nach Befinden!)
SCHWIMMEN: 30min, Umfang 1000m (100m Ein- & Auschwimmen, 2 x 400m zügiges Kraulen, je 30sek Pause)


Di 05.08.:
Day Off

Mi 06.08.:
KOPPELTRAINING: 90min > Rad ca. 60-70min, Laufen>22min (5km-Tempolauf)

Do 07.08.:
SCHWIMMEN: 45min, Umfang 1500m ggf. OPEN WATER!!!
300m Einschwimmen – 2 x 500m Kraul (GA 1) – 200m Ausschwimmen
ATHLETIKEINHEIT (Rumpfstabilisation)(@ Home od. im Schwimmbad)


Fr 08.08.:
Day Off (Abholen der Startunterlagen / 19-21h > Pasta Party)

Sa 09.08.:
RADFAHREN: 50min lockeres Rollen, Gänge durchschalten, Radcheck & -abgabe, Wettkampfbesprechung

So 10.08.:
IRONMAN 70.3 GERMANY – WIESBADEN: (Schwimmen: 1,9km, Radfahren: 90km, Laufen: 21,1km)

Den finalen Abschlussbericht zu meinem Trainingsplan, also Gesamtumfänge und -zeiten, reiche ich, sobald errechnet, in einem neuen Post nach...

So, und ich für meinen Teil gehe jetzt schwimmen! ;-)