Liebes Trainingstagebuch,
kurz nach 13Uhr gung es am Fr. 15.04. los in Richtung Süden. Bevor wir jedoch in unserem diesjährigen Trainingsort Cesenatico an Italiens Adriaküste ankommen würden, hatten Adi "Kanone" Kohr und ich einen Zwischenstopp in Hüebli in der zentralen Schweiz geplant. Dort lebt eine befreundete Exil-Main-Kinzig-Kreiselerin, die es sich in dem hügeligen Hüebli in einer Aussiedlerhütte aufs angenehmste qualitätiv hochwertig lebenswert gemacht hat. Neben einem wundervollen Dinner spazierten wir drei bewegungsbegeisterten Individuen vor uns hin philosophierend in den sich am Hoirizont abzeichnenden Sonnenuntergang hinein. Auf dem obersten Hüebli-Hügel angelangt... war es schlichtweg: immens richtig, dort zu sein... herrlich!
Am nächsten Morgen ging es nach etwas Gymnastik und einem ausgiebigen Frühstück weiter in Richtung Gotthardtunnel, der uns ganz schön auf die Folter spannte. Verhinderte es die Blockabfertigung vor dem 17km-langen Tunnel doch, dass wir zeitg im benachbarten Italien angelangen konnten. Mehr als drei Stunden versuchte der enorm zähe "Stop-and-Go"-Verkehr, uns die Laune zu verderben. Aber wir wären keine Ausdauersportler, vermochten wir nicht auch diese Herausforderung zu meistern. So kam es jedoch, dass es bereits 18Uhr schlug, als wir in unserem diesjährigen Trainingslagerort Cesenatico ankamen.
Die Wahl sei an dieser Stelle kurz erläutert. Adi als Lanzarote-Fan gab bei den Planungen für das Trainingslager 2011 ob der späten Terminierung der Osterferien nach... und folgte meinem Wunsch, mal das europäische Festland ins "sportliche" Visier zu nehmen. Dabei strebte mir - auf grund meiner letztjährigen Urlaubserfahrung - Kroatien oder eben wegen einer generellen Zuneigung Italien vor. Des Weiteren sollte es günstig und gut sein, was sonst. Nach meinen Recherchen landeten wir im Hotel Acacia in Cesenatico, dem Heimatort von Radsportlegende Marco Pantani. Als Radsport Eldorado verschrien, erwartete uns ein Ort, der von etlichen Radsportlern belagert, einen touristichen Strandflair mit alt erhwürdigem Hafen zu bieten hatte. Die Tatsache, dass Adi und ich sich in ein Hotel mit Radsportangebot eingemietet hatten, wussten wir selbst nicht so ganz einzuschätzen, sind wir doch eher den SelbstversorgerStyle gewohnt. Das Gesamtpaket mit Halbpension plus Pastabuffet nach dem Radtraining, hoteleigenem Fitnessraum und Pool (16mx8m) für schlappe 31,50 Euro pro Tag überzeugte uns und unsere Hemmungen diesbezüglich recht schnell.
Im Hotel angelangt, erwartete uns ein sehr schlichtes Zimmer mit einem sauberen Bad. Der Fitnessraum hatte eindeutig schon bessere Zeiten gesehen. Der Speisesaal und der Rest des Hotels ebenfalls. Ganz ehrlich... Irgendwie hatte ich wenig anderes erwartet für den Preis und war mir bereits nach dem ersten Eindruck recht sicher, dass man es sich hier angenehm einrichten könne... Ich bin da aber auch eher adaptionsfähig, und das eher rasch als langsam, viel zu sehr könnte meine positive Grundeinstellung unter zu viel kritischer Haltung leiden. Adi - lanzaroteverwöhnt - ließ sich von den Begebenheiten nicht so schnell überzeugen. Gutes Wetter, herrliche Radstrecken, Möglichkeiten zum Lauftraining und das - essentiell entscheidende - örtliche Schwimmbad mit 25m-Becken waren die noch ausstehenden Faktoren, die es zu prüfen galt, bevor die kleine Trsainingsgemeinschaft des TEAM SPESSARTCHALLENGE befriedigt sein würde.
Meine Vorfreude auf das Trainingslager ließ mich dann auch bereits kurz nach der Ankunft bei einem 40minütigen Run noch vor dem Abendessen die Strandpromenade erkunden. Dabei entdeckte ich einen Park, der sich als Stätte für das Lauftraining geradezu anbot. So sollte es auch kommen... Ebenso kam, dass das Wetter bisher stets sonnig, jedoch von der Temperatur noch ausbaufähig, war. Ab Donnerstag sollen die 24 Grad dann erreicht werden, was die morgenliche "Beinling/Armling"-Bekleidung wohl überflüssig machen könnte. Ansonsten rollt es sich gut auf den bis jetzt befahrenen Strecken. Zumeist geht es erstmal 20-30km flach ins Hinterland, bevor sich die Hügel vor einem auftun.
Der Tagesablauf ist grob umrissen mit einer Gymnastikeinheit vor dem Frühstück. Danach geht es je nach Belastungstag so weiter:
Belastungstag 1:Laufen / Rad / Swim (Technik/Recom)
Belastungstag 2: Swim / Rad / Koppellauf
Belastungstag 3: Rad / Koopellauf / Swim (Technik/recom)
Regenerationstag: Athletik-/Krafttraining & lange schwimmeinheit
Nach diesem - wiederkehrenden - Muster strukturiert sich unser Trainingsplan, bestimmten Prinzipien folgenden, von denen wir annehmen, dass sie uns optimal fit machen für unsere großen Ziele im Hochsommer!
Am Sonntag haben wir die ersten 68 Radkilomter "eingefahren", gestern weitere 89km. Drum herum immer - wie erwähnt - der ganze andere "Kram"... Heute - am ersten Regenerationstag - finde ich Zeit, nach einer ordentlichen Schwimmperformance inkl. (4x200m-Intervallen, grrr...) im durchweg akzeptablen örtlichen Schwimmbad diese Zeilen zu verfassen. Was bleibt ist die Vorfreude auf weitere tolle Erlebnisse in Sachen Sport... Und Alles in allem gilt: Ich bin angekommen im Trainingslager in Italien... und finde es immer besser!
Deswegen verbleibe ich, liebes Trainingstagebuch... Bis zum nächsten mal (dann mit Fotos): "ES LEBE DER SPORT"